BMW 628 CSI Cabrio „Hammond & Thiede“
Typ: 628 CSI Cabrio
Erstzulassung: 15.03.1982
Leistung: 135kW(184PS))
Vmax: 205km/h
Im Jahr 1980 gründete Marketingspezialist Jürgen G. Weber nach einer inspirierenden Reise durch die Vereinigten Staaten die Firma Tropic Automobil-Design. Die im schwäbischen Crailsheim ansässige Firma nahm sich bewährte Coupes der großen Automobilhersteller zur Brust, befreite diese vom Stahldach und so entstanden attraktive Vollcabriolets. Zunächst waren es Modelle von Toyota und Honda, dann sollte es der Sechser von BMW werden. Friedrich-Peter Lorenz aus Koblenz, ein ehemaliger Entwicklungsingenieur von Ford und anerkannter Prototypenbauer, wurde gleich zu Beginn in das Projekt eingebunden. Es wird ein hennaroter 635er umgebaut, welches im Frühjahr 1981 fertiggestellt wird. Publikumswirksam wird das Fahrzeug der Presse vorgestellt, währenddessen wird vom Hersteller Tropic bereits Plaung und Fertigung des Fahrzeuges vergeben. Trotz optimistischer Preispolitik war die Nachfrage groß. Aber es kam zu unplanmäßigen Verzögerungen in der Entwicklung und eine Fertigung rückte in weite Ferne. Als Folge wurde es finanziell eng, Tropic musste Konkurs anmelden.
Doch jetzt lebte Webers 6er Cabrio Projekt erst auf: Die Firma Hammond & Thiede aus England startete ein weiteres Umbauprojekt. Der Koblenzer Betrieb des Herrn Lorenz wurde erneut eingebunden, das fertige Fahrzeug schon bald bei BMW in München vorgestellt. Die Bayern unterzogen den 628er einem mehrtägigen Test, als Referenzfahrzeug diente der SL von Mercedes. Der Benz wurde allerdings schon von Grund auf als Cabriolet konzipiert, der umgebaute Sechser konnte in der statischen und dynamischen Steifigkeit die Ingenieure in München nicht vollends überzeugen. Gleichzeitig wollte BMW an der Konstruktion des Grundfahrzeuges keine Veränderungen durchführen, was zweifelsohne bessere Steifigkeitswerte ermöglicht hätte. Eine weitere Fortführung des Projektes war aus wirtschaftlicher Sicht nicht möglich, Hammond & Thiede stellte die Entwicklung ein. Laut Thiede wurden 2 Fahrzeuge hergestellt, eines wurde offensichtlich noch in der Rohbauphase verschrottet…
…und das andere landete vor einigen Jahren bei uns ! Es ist das Fahrzeug, welches einst den Ingenieuren von BMW vorgestellt wurde. Der hennarote 628er mit der einmaligen perlbeigen Connolly Lederausstattung verfügt über ein halbautomatisches Verdeck. Auto Becker in Düsseldorf verkaufte den hennaroten 628er mit dem Kennzeichen D-AB 1 im Jahr 1985 nach USA, 2015 kam das bayerische Cabriolet zurück in die Heimat. Aufgrund der äußerst geringen Laufleistung von gerade mal 18.000 Kilometer fährt sich das Cabrio traumhaft schön und komfortabel. Ein faszinierendes Einzelstück, mit einer betörenden Form.